Touris­mus­be­triebe profi­tieren von Energie­ma­nage­ment

Energie- und Lastma­nage­ment für Elektro­mo­bi­lität im Tourismus

Wer sich mit dem E‑Auto in den Urlaub oder auf Dienst­reise begibt, hat immer auch eins im Blick: die Lademög­lich­keiten. Deshalb gehört das Anbieten von Ladeinfra­struktur in vielen Touris­mus­be­trieben bereits zum guten Ton.

 

Wollen viele Gäste gleich­zeitig laden, besteht die Gefahr der Überlas­tung des Strom­netzes. Auch bei gleich­mä­ßiger Vertei­lung der Last kann es passieren, dass das eine oder andere Fahrzeug vielleicht nicht schnell genug geladen wird. Ein cleveres Energie­ma­nage­ment und Ladema­nage­ment kann hier Abhilfe schaffen und für entspannte Gastgeber:innen auf der einen und zufrie­dene Kund:innen auf der anderen Seite sorgen.

Touris­mus­be­triebe mit Ladeinfra­struktur haben beim e‑mobilen Kund:innen die Nase vorn

„Wallbox, Wallbox an der Wand, wer hat die Schnellste im ganzen Land?“ So oder so ähnlich könnte die Frage zur Entschei­dungs­fin­dung bei E‑Autofahrer:innen lauten, wenn sie auf der Suche nach einer geeig­neten Desti­na­tion für den Urlaub oder die Dienst­reise sind.

Können Sie als Betreiber:in eines Touris­mus­be­triebes diese Frage mit „Wir!“ beant­worten, sind Sie Ihrem Mitbe­werb mögli­cher­weise schon den entschei­denden Schritt voraus. Dabei ist eines klar: Egal ob Hotel, Camping­platz oder Ausflugs­ziel – eine einfache Steck­dose hinterm Haus ist damit nicht gemeint. Hat man erst ein paar wichtige Eckpunkte rund um das elektro­mo­bile Angebot für seine Gäste geklärt, steht einem entspannten Ladeer­lebnis nichts mehr im Wege.

Wie Hotels mit Energie­ma­nage­ment Lastspitzen vermeiden

Ein Beispiel: Ein Hotel möchte für seine Gäste 10 Parkplätze in der hotel­ei­genen Tiefga­rage mit Ladesta­tionen ausstatten. Als geplante Anschluss­leis­tung sollen jeweils bis zu 22 kW zur Verfü­gung stehen. Würde nun an jeder der 10 Ladesta­tionen ein Fahrzeug laden wollen, so würden theore­tisch in Summe 220 kW Leistung auf einen Schlag benötigt. Gerade in einem Touris­mus­be­trieb ist dies aber bei weitem nicht die einzige Anfor­de­rung an das Energie­system. Es gibt darüber hinaus noch eine Vielzahl an last-inten­siven Verbrau­chern, wie etwa Wasch­ma­schinen, Küchen­ge­räte oder etwa die Sauna im Wellness-Bereich, die es zu berück­sich­tigen gilt.

Ohne smarte Steue­rung im Hinter­grund kann dies schnell zu Lastspitzen führen, mit oft unange­nehmen Konse­quenzen. Werden die Netzka­pa­zi­täten überschritten, so muss man mit teils empfind­li­chen Mehrkosten bei der Netzbe­reit­stel­lung rechnen. Mit intel­li­genter Steue­rung der Ladeinfra­struktur (Lastma­nage­ment & Energie­ma­nage­ment) kann das vermieden werden.

Berück­sich­ti­gung indivi­du­eller Kunden­be­dürf­nisse

So unter­schied­lich wie die Gäste sind auch die Bedürf­nisse in Hinblick auf das Laden des E‑Autos. Während Familie Becker aus Deutsch­land nur schnell einche­cken, die Koffer aufs Zimmer bringen und in die Wander­hosen schlüpfen will, um möglichst gleich wieder aufzu­bre­chen und zur ersten Tour zu starten, so hat das frisch verliebte Pärchen aus Wien anderes im Sinn – erstmal ein Willkom­mens-Drink an der Bar und dann ab ins Spa – das Auto wird erst bei der Abreise in drei Tagen wieder benötigt. Familie Becker braucht also schnell wieder Energie im Akku, während die Wiener Turtel­täub­chen Zeit über Zeit haben, bis ihr Fahrzeug wieder aufge­laden sein muss.

Smarte Steue­rung der Ladevor­gänge

Hier greift das intel­li­gente Lastma­nage­ment in das zuvor beschrie­bene Energie­ma­nage­ment ein: Über den Buchungs­ka­lender können Sie als Hotelier die Fahrzeuge entspre­chend priori­sieren. Dem Energie­ma­nage­ment entspre­chend laden die E‑Autos vorzugs­weise bei geringer Gesamt­last, was in den meisten Fällen während der Nacht­stunden der Fall sein wird. Hat es ein Gast aber – wie Familie Becker – beson­ders eilig, so kann der sogenannte „Priority Boost“ zur Anwen­dung kommen. Gegen eine vorab festge­legte höhere Gebühr wird das Fahrzeug priori­siert, also vorge­reiht und mit der höchst­mög­lich verfüg­baren Leistung geladen und damit eine schnelle Weiter­fahrt ermög­licht. Das Auto der Gäste aus Wien lädt zum Normal- oder sogar zu einem vergüns­tigten Tarif und kann dabei auf Nacht­strom, Energie aus der Photo­vol­ta­ik­an­lage oder einer Puffer­bat­terie zurück­greifen – je nachdem, wie es aus Sicht des Energie­ma­nage­ments sinnvoll ist.

Verrech­nung der Ladung an Ihre Gäste

Die Zeiten, in denen der Strom für das Laden von E‑Autos an Kund:innen verschenkt wurde, sind wohl größten­teils vorbei. Das Ladema­nage­ment ermög­licht es nicht nur, die Ladungen der E‑Autos Ihrer Gäste zu priori­sieren, Sie können die geladene Leistung auch direkt auf die Zimmer­rech­nung buchen. Oder gibt es andere Perso­nen­gruppen, denen Sie eine kosten­lose Ladung ermög­li­chen wollen, wie etwa Ihren Mitarbeiter:innen? Wie steht es mit Anrainer:innen, die regel­mäßig bei Ihnen laden möchten oder mit Restau­rant­gästen, die die Ladeinfra­struktur nur für kurze Dauer in Anspruch nehmen möchten? Dies alles lässt sich problemlos im Hinter­grund regeln und program­mieren. Ob und wieviel dafür in Rechnung gestellt werden soll und ob die Ladungen ad hoc mit Kredit­karte, über Monats­rech­nung oder via Roaming über den E‑Mobilitätsvertrag bzw. den Ladean­bieter der Kundschaft abgerechnet wird, kann ebenfalls im Vorfeld festge­legt werden.

Elektro­mo­bi­lität im Tourismus – Camping, Therme, Seilbahn­be­trieb & Co.

Egal welche Freizeit­de­sti­na­tion, das Thema Elektro­mo­bi­lität gewinnt stetig an Bedeu­tung. Allen Orten ist eines gemeinsam: Geladen wird optima­ler­weise immer dort, wo das Fahrzeug ohnehin steht. Dann ist sowohl intel­li­gentes Energie- als auch Lastma­nage­ment gefragt, um eine sinnvolle Vertei­lung der Lasten zu errei­chen, Lastspitzen zu vermeiden und ein für alle Betei­ligten zufrie­den­stel­lendes Ladeer­lebnis zu ermög­li­chen.

Fazit: Touris­mus­be­triebe profi­tieren von Energie­ma­nage­ment

Mit intel­li­gentem Energie­ma­nage­ment lassen sich alle Verbrau­cher der Anlage berück­sich­tigen, von Küchen­ge­räten bis hin zur Sauna im Wellness-Bereich, und auch weitere Energie­quellen wie Photo­vol­ta­ik­an­lagen werden im Energie­ma­nage­ment mitein­be­zogen. Lastspitzen beim Laden von Elektro­autos können damit vermieden werden. Das spart Kosten bei der Netzbe­reit­stel­lung für die nötige Anschluss­leis­tung und Nerven – beim gesamten Energie­ma­nage­ment und beim Laden.